OKTOBER 2021
1. Wie den meisten Menschen, wurde auch mir im Kindesalter Sprechen und Schreiben beigebracht. Ob ich das gesprochene oder geschriebenem Wort auch verstehe, gehörte nicht zum Lehrauftrag. Ich spreche und schreibe Worte, deren Herkunft ich gar nicht kenne. Warum nenne ich z.B. das Ding mit Beinen, Sitzfläche und Rückenlehne, Stuhl? Als ich Heute dabei war, die Tagebuchseite für den neuen Monat zu erstellen, fragte ich mich; warum nennen wir den Oktober, eigentlich Oktober. Ich Unwissende suchte Doktor Google auf und fand dies im Netz.
"Der Name leitet sich vom lateinischen Wort für die Nummer 8 ab: octo. In einer frühen Version des römischen Kalenders begann das Jahr nämlich mit dem März, der Oktober stand damals also tatsächlich an achter Stelle.
Um 450 v. Chr. wurde der Jahresanfang auf den Januar verlegt und der Oktober rutschte so auf den zehnten Platz, ohne seinen ursprünglichen Namen zu verlieren."
Nun würde sich mir die Frage aufdrängen, woher kommt octo. Aber ich lasse das wohl besser und spreche und schreibe die gelernten Worte solange ich es noch kann.
Eins weiss ich jedoch sicher. Die Farben des Oktober sind wunderschön und bringen mit den Erdtönen nochmals wärme in die Herzen. Die welkenden Pflanzen bieten sich zu Dekorationszwecken an. So entstehen wunderschöne Herbstgestecke und Kränze. Einfach beim spazieren im Wald, im Garten und über Land die Augen offenhalten und sammeln. So wird aus einer Liane ein wunderschöner Herbstkranz.
1. Wie den meisten Menschen, wurde auch mir im Kindesalter Sprechen und Schreiben beigebracht. Ob ich das gesprochene oder geschriebenem Wort auch verstehe, gehörte nicht zum Lehrauftrag. Ich spreche und schreibe Worte, deren Herkunft ich gar nicht kenne. Warum nenne ich z.B. das Ding mit Beinen, Sitzfläche und Rückenlehne, Stuhl? Als ich Heute dabei war, die Tagebuchseite für den neuen Monat zu erstellen, fragte ich mich; warum nennen wir den Oktober, eigentlich Oktober. Ich Unwissende suchte Doktor Google auf und fand dies im Netz.
"Der Name leitet sich vom lateinischen Wort für die Nummer 8 ab: octo. In einer frühen Version des römischen Kalenders begann das Jahr nämlich mit dem März, der Oktober stand damals also tatsächlich an achter Stelle.
Um 450 v. Chr. wurde der Jahresanfang auf den Januar verlegt und der Oktober rutschte so auf den zehnten Platz, ohne seinen ursprünglichen Namen zu verlieren."
Nun würde sich mir die Frage aufdrängen, woher kommt octo. Aber ich lasse das wohl besser und spreche und schreibe die gelernten Worte solange ich es noch kann.
Eins weiss ich jedoch sicher. Die Farben des Oktober sind wunderschön und bringen mit den Erdtönen nochmals wärme in die Herzen. Die welkenden Pflanzen bieten sich zu Dekorationszwecken an. So entstehen wunderschöne Herbstgestecke und Kränze. Einfach beim spazieren im Wald, im Garten und über Land die Augen offenhalten und sammeln. So wird aus einer Liane ein wunderschöner Herbstkranz.
fIch darf mich jeden Tag an diesen Naturkränzen in "meinem" Gartenhaus erfreuen.
8. Da heute wieder mal die Sonne scheint, habe „ich“ den Laptop unter die Arme gepackt und sitze nun im Garten. Um mich herum liegt ein Teppich aus welken Nussbaumblättern. Wenn ich mit dem Rollstuhl über die Blätter fahre, knistern sie so schön. Ab und zu lassen sie sich durch einen sanften Windstoss an einen anderen Platz wehen. Eine Augenpracht ist der Ahornbusch im Garten. Je nach Sonneneinfall ändert sich die Farbe bei den einzelnen Blättern. Dar Farbspektakel geht von dunkelbraun über Rostrot zu orange. Die Astern stehen ebenfalls in den Farben Gelb, violett und orange. Obwohl wir wegen meiner Reha, den Garten früher als sonst auf den Winter vorbereiten mussten, sind es doch noch einige Pflanzen, die jetzt noch blühen. So finden Insekten, Vögel und andere Gartenbesucher immer noch wertvolle Nahrung. Mit einem Vogelgezwitscher werde ich gerade belohnt.
Ich habe immer noch kein definitives Reha-Eintrittsdatum. So ist es für mich schwierig, etwas zu Planen und Termine festzumachen. Dies verlangt auch von meinen Therapeuten, meinen Assistenzpersonen und meinem Mann eine erhöhte Flexibilität. Ich kann verstehen aber, dass Notfälle für eine Reha immer vorgehen.
So nütze ich die Zeit, um liegengebliebenes aufzuarbeiten. Ausserdem tut mir etwas mehr Ruhe ganz gut. So hatte ich in letzter Zeit viele Termine wahrzunehmen. Darunter ist auch die Organisation und Durchführung des ALS Stammtisch. Alle zwei Wochen nehme ich an der von Procap organisierten Kursreihe „Assistenz“ teil. Zwischendurch schneit es mir auch Anfragen zur Mitwirkung an Veranstaltungen ins Haus. So engagierte ich mich diese Woche mit einem Gastbeitrag „Mein Alltag mit der Krankheit ALS" an einer Hochschule für Gesundheit, zum Thema Seltene Krankheiten. Es war sehr interessant und aufregend, online in den Unterrichtsraum zugeschaltet zu werden. Auch wenn mein Beitrag knapp drei A4 Seiten umfasst, investierte ich doch einige Stunden in den Text. So muss ich jeden Buchstaben einzeln anklicken und die Wörter so konfigurieren, dass mein Sprachcomputer die Wörter auch richtig ausspricht.
Nach all dem musste ich mich etwas schonen. War ich doch erschöpft. Da kommt mir die Sonne heute gerade recht. So kann ich nun im Garten meine Batterien zusätzlich aufladen.
15. Impressionen vom heutigen Ausflug. Oberalppass - Albulapass - Flüelapass
8. Da heute wieder mal die Sonne scheint, habe „ich“ den Laptop unter die Arme gepackt und sitze nun im Garten. Um mich herum liegt ein Teppich aus welken Nussbaumblättern. Wenn ich mit dem Rollstuhl über die Blätter fahre, knistern sie so schön. Ab und zu lassen sie sich durch einen sanften Windstoss an einen anderen Platz wehen. Eine Augenpracht ist der Ahornbusch im Garten. Je nach Sonneneinfall ändert sich die Farbe bei den einzelnen Blättern. Dar Farbspektakel geht von dunkelbraun über Rostrot zu orange. Die Astern stehen ebenfalls in den Farben Gelb, violett und orange. Obwohl wir wegen meiner Reha, den Garten früher als sonst auf den Winter vorbereiten mussten, sind es doch noch einige Pflanzen, die jetzt noch blühen. So finden Insekten, Vögel und andere Gartenbesucher immer noch wertvolle Nahrung. Mit einem Vogelgezwitscher werde ich gerade belohnt.
Ich habe immer noch kein definitives Reha-Eintrittsdatum. So ist es für mich schwierig, etwas zu Planen und Termine festzumachen. Dies verlangt auch von meinen Therapeuten, meinen Assistenzpersonen und meinem Mann eine erhöhte Flexibilität. Ich kann verstehen aber, dass Notfälle für eine Reha immer vorgehen.
So nütze ich die Zeit, um liegengebliebenes aufzuarbeiten. Ausserdem tut mir etwas mehr Ruhe ganz gut. So hatte ich in letzter Zeit viele Termine wahrzunehmen. Darunter ist auch die Organisation und Durchführung des ALS Stammtisch. Alle zwei Wochen nehme ich an der von Procap organisierten Kursreihe „Assistenz“ teil. Zwischendurch schneit es mir auch Anfragen zur Mitwirkung an Veranstaltungen ins Haus. So engagierte ich mich diese Woche mit einem Gastbeitrag „Mein Alltag mit der Krankheit ALS" an einer Hochschule für Gesundheit, zum Thema Seltene Krankheiten. Es war sehr interessant und aufregend, online in den Unterrichtsraum zugeschaltet zu werden. Auch wenn mein Beitrag knapp drei A4 Seiten umfasst, investierte ich doch einige Stunden in den Text. So muss ich jeden Buchstaben einzeln anklicken und die Wörter so konfigurieren, dass mein Sprachcomputer die Wörter auch richtig ausspricht.
Nach all dem musste ich mich etwas schonen. War ich doch erschöpft. Da kommt mir die Sonne heute gerade recht. So kann ich nun im Garten meine Batterien zusätzlich aufladen.
15. Impressionen vom heutigen Ausflug. Oberalppass - Albulapass - Flüelapass
Was wäre ich arm, würde ich die Formen, die Farben und den Duft unserer Erde nicht bemerken.
rt21
22. Dieses Musikvideo erinnerte mich an meinen Sohn in Kindstagen. So stöberte ich in alten Alben und fand ein Foto, dass mir besonders gut gefällt. Es zeigt meinen Sohn auf dem Bauernhof seiner Grosseltern, wie er mit einem Melkkessel durch die Wiese streift. Ich liebe diesen Jungen mit blauen Augen und lockigem Haar.
30. Bin mal wieder hier. Nicht dass ich häuslich abwesend war, denn in der Reha war ich noch immer nicht. Aufgrund von Überlastung wurde mein Eintritt immer weiter nach hinten verschoben. Termine zu planen wurden für mich zusehend schwieriger. Auch wenn ich nicht mehr im offiziellen Arbeitsmarkt anzutreffen bin, so bin ich doch in ehrenamtlicher Mission unterwegs und muss Termine planen können. Da ich von Woche zu Woche mit dem Reha-Eintritt rechnen durfte, machte es die Einsatzplanung meiner Assistenzpersonen nicht einfach und verlangte eine hohe Flexibilität seitens meiner Assistenzpersonen. So habe ich mich nun entschlossen, die Reha zu verschieben. Vielleicht habe ich nächstes Jahr bessere Chancen. Eventuell besuche ich nächstes Jahr mal ein anderes Reha-Haus. Interessieren würde mich auch das Schweizer Paraplegiker Zentrum Nottwil. Wäre nämlich gut, könnten ALS-Betroffene auch dort eine auf ALS bezogene Reha absolvieren. Die Infrastruktur wäre jedenfalls hervorragend. Werde meinen Arzt jedenfalls mal fragen, ob er dort mal anklopft.
Heute, am Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen, denke ich an meine Familie, die immer für mich da ist. Die mich physisch und psychisch im Alltag unterstützt und mir den Weg durch die Krankheit erleichtern. Mittlerweile sind es 20 Jahre, und ihr seid nicht müde, mir die benötigte Hilfe zukommen zu lassen.
30. Bin mal wieder hier. Nicht dass ich häuslich abwesend war, denn in der Reha war ich noch immer nicht. Aufgrund von Überlastung wurde mein Eintritt immer weiter nach hinten verschoben. Termine zu planen wurden für mich zusehend schwieriger. Auch wenn ich nicht mehr im offiziellen Arbeitsmarkt anzutreffen bin, so bin ich doch in ehrenamtlicher Mission unterwegs und muss Termine planen können. Da ich von Woche zu Woche mit dem Reha-Eintritt rechnen durfte, machte es die Einsatzplanung meiner Assistenzpersonen nicht einfach und verlangte eine hohe Flexibilität seitens meiner Assistenzpersonen. So habe ich mich nun entschlossen, die Reha zu verschieben. Vielleicht habe ich nächstes Jahr bessere Chancen. Eventuell besuche ich nächstes Jahr mal ein anderes Reha-Haus. Interessieren würde mich auch das Schweizer Paraplegiker Zentrum Nottwil. Wäre nämlich gut, könnten ALS-Betroffene auch dort eine auf ALS bezogene Reha absolvieren. Die Infrastruktur wäre jedenfalls hervorragend. Werde meinen Arzt jedenfalls mal fragen, ob er dort mal anklopft.
Heute, am Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen, denke ich an meine Familie, die immer für mich da ist. Die mich physisch und psychisch im Alltag unterstützt und mir den Weg durch die Krankheit erleichtern. Mittlerweile sind es 20 Jahre, und ihr seid nicht müde, mir die benötigte Hilfe zukommen zu lassen.